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Frühling

Donnerstag, 28. März, 19 Uhr: SHARED READING mit Carsten Sommerfeldt. Stammgäste dieses besonderen Lesekreises haben sicher schon Entzugserscheinungen. Alte wie neue Gäste sind herzlich willkommen! Mehr zum Ansatz von SHARED READING hier.

Do, 4. April, 19 Uhr: Im Gespräch mit der Künstlerin Hannelore Teutsch in der Galerie Fenster (Prignitzer Str. 50), deren Malereien im Rahmen der 22. Austellung in den oberen Räumen der Galerie zu sehen sind. Diese und die 23. Ausstellung mit Zeichnungen von Johannes Regin sind noch bis zum 5. Mai geöffnet.


Der schöne Briefkasten, zu finden an der Spechthausener Straße. Hier waren echte Künstler am Werk.

So, 7. April, 11 Uhr: 4. KUNST-spaziergang im Brandenburgischen Viertel mit Gudrun Sailer. Treffpunkt: Galerie Fenster, Prignitzer Str. 50.

Livestream der aktuellen Stadtverordnetenversammlung.


Die Lotto-Krankheit

Eigentlich sollte ich es besser wissen. Trotzdem habe ich es gemacht! Es ist Freitag, der 13. und mein Kalender zeigt mir an, daß "Lotto-Glückstag" sei. Lange ist es her seit dem letzten Loskauf, ein seliges Vergessen, und so dachte ich: Tue ich den netten Lottodamen einen Gefallen und kaufe ein Los. Es ist ja nur ein Spiel!

Für Stunden wird der Schein vergessen, er liegt parat auf dem Küchenradio – für den nächsten Tag. Am Abend beginnen die Gedanken zu kreisen. Was ist, wenn man nun Glück hätte, und würde 5 Mio gewinnen? Der Taschenrechner wird genommen: beim aktuellen Zinssatz von 0,35 % ergäbe das noch einen Ertrag von 1400 EUR – monatlich! Man denkt unwillkürlich an die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts, mit Zinsen bis zu 8 % bei Bundesschatzbriefen. Wieder der Taschenrechner: das ergäbe im Jahr 380.000 EUR – nur Zinsen!

Da würde der Staat ganz schön absahnen an Kapitalertragssteuer, mit seinen 800 EUR Freibetrag käme man da nicht weit. Man müsste es clever anlegen, um Steuern zu sparen. Da gibt es ja viele Grauzonen, doch selber hat man Null Ahnung. Mit Geld beginnen die Sorgen. Man bekommt eine Vorahnung von den Zwangsgedanken reicher Leute. Man bräuchte einen vertrauensvollen, seriösen Berater, der einem alles abnimmt!

Und dann die Frage: Soll man nur von den Zinsen leben, oder doch Stück für Stück die Masse aufbrauchen? Bei o.g. Zinsen ist es müßig darüber nachzudenken. Soviel Geld kann kein Mensch ausgeben! Soll man nicht besser alles spenden, oder verteilen an die Verwandtschaft und die Freunde? Was wäre da gerecht und angemessen? Manche würden sich übergangen fühlen, manche würden aber gar nichts haben wollen ... Und dann: das Gerede! Das wäre das Letzte, wenn die Leute aus der Nachbarschaft wüßten: Der hat im Lotto gewonnen! Dann hätte man doch nur noch Neider! Unmöglich. Man müßte wegziehen ...

Langsam beginnt man zu wünschen, daß man doch ja nicht gewänne und spielt mit dem Gedanken, den Schein wegzuwerfen. Die Gedanken kreisen nur noch ums Geld, man kommt von dem Thema gar nicht mehr los. Es ist eine Krankheit: der Lotto-Wahn! So ein kleiner unschuldiger Zettel, mit ein paar unschuldigen Zahlen darauf. Aber der Zettel hat es in sich! Dieser Schein kann Leben zerstören, für diesen Schein würde jemand morden! Hat man je gehört, daß ein Lottogewinner sein folgendes Leben gemeistert hätte? Alle sind gescheitert, haben sich übernommen, wurden größenwahnsinnig ...

So stolz ist man, daß man mit seinem bißchen Geld gut haushaltet und einigermaßen über die Runden kommt. Und daß am Ende was fürs Begräbnis übrig ist. Damit die Erben nicht draufzahlen. Aber alles aus eigener Kraft! Das ist viel besser als zehntausende Euro Zinsen. Man braucht das nicht. Bloß weg mit dem Geld – es frißt die Seele auf! Lotto ist nur ein Spiel, man darf es nicht zu ernst nehmen. Am Ende des folgenden Tages bin ich erleichtert: nur zwei Richtige - nochmal Schwein gehabt!

Jürgen Gramzow – 22. Januar 2017




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