Kiezmagazin für das Brandenburgische Viertel
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Frühling

Donnerstag, 28. März, 19 Uhr: SHARED READING mit Carsten Sommerfeldt. Stammgäste dieses besonderen Lesekreises haben sicher schon Entzugserscheinungen. Alte wie neue Gäste sind herzlich willkommen! Mehr zum Ansatz von SHARED READING hier.

Do, 4. April, 19 Uhr: Im Gespräch mit der Künstlerin Hannelore Teutsch in der Galerie Fenster (Prignitzer Str. 50), deren Malereien im Rahmen der 22. Austellung in den oberen Räumen der Galerie zu sehen sind. Diese und die 23. Ausstellung mit Zeichnungen von Johannes Regin sind noch bis zum 5. Mai geöffnet.


Der schöne Briefkasten, zu finden an der Spechthausener Straße. Hier waren echte Künstler am Werk.

So, 7. April, 11 Uhr: 4. KUNST-spaziergang im Brandenburgischen Viertel mit Gudrun Sailer. Treffpunkt: Galerie Fenster, Prignitzer Str. 50.

Livestream der aktuellen Stadtverordnetenversammlung.



Das Brandenburgische Viertel von oben. Viele Probleme sind im einst größten DDR-Neubaugebiet der Stadt Eberswalde zu lösen. Das Viertel feiert schon 40 Jahre seines Bestehens und ist noch immer wichtig für die Lösung der Wohnungsfrage.

Info-Abend zum Integrierten Entwicklungskonzept:
Mitreden im Viertel!

maxe. Knapp 60 Zuhörer kamen am 28. Januar 2019 ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus zur Vorstellung des Integrierten Entwicklungskonzepts für das Brandenburgische Viertel mit dessen Fortschreibung derzeit das Berliner Stadtentwicklungsbüro S.T.E.R.N. arbeitet, deren Mitarbeiterinnen Patricia Berndt und Ute Truttmann zugleich das derzeitige externe Quartiersmanagement bestreiten. Neben Stadtverwaltungsmitarbeitern, Stadtverordneten, Vertretern der hiesigen Wohnungsunternehmen, Mitgliedern des Sprecherrates »Soziale Stadt« und einigen Akteuren sogenannter Träger, waren auch etwa 20 Bürgerinnen und Bürger des Viertels vor Ort.

Der Abend begann mit einer Präsentation dessen, was mit den Mitteln aus dem Programm »Soziale Stadt« seit Anfang des Jahrtausends so alles umgesetzt wurde, wie es nach dem ursprünglichen Auslaufen des Programms vor knapp fünf Jahren weiterging und welche Arbeit das Quartiersmanagement in alter und neuer Besetzung geleistet hat: Weihnachtsmarkt, Sommerfest, der Hundeauslaufplatz, die Mitarbeit der Schwärzeseeschule und nicht zuletzt die zum Teil erfolgreiche Aktivierung von Trägern und Bürgerschaft sind hierbei die Stichpunkte.

Der Bilanz folgte ein Ausblick auf die künftigen Projekte und Maßnahmen im Viertel. Im Fokus standen dabei insbesondere der aktuelle Rückbau von Wohnungen im Verantwortungsbereich der Wohnungsgenossenschaft, die zugleich einen anderen Teil ihres unsanierten Wohnungsbestandes im Viertel mittels beträchtlicher Investitionen deutlich aufwerten will. Ziel dieser Maßnahmen ist eine deutliche Verringerung der aktuellen Leerstandsquote. Hier liegt die Verantwortung hauptsächlich in den Händen der Genossenschaft.

Das städtische Entwicklungskonzept hat darüber hinaus beispielsweise die Aktivierung, Um- bzw. Andersnutzung der infolge des Abrisses entstandenen Brachflächen im Fokus. Auf dem Programm stehen auch der Umbau von Teilen des Vereinshauses H15 - früher Kita »Spatzennest« - zur Nutzung als Kita (notabene!) sowie der Neubau einer Kita auf den Brachflächen der früheren Schwärzesee-Grundschule und der Albert-Einstein-Gesamtschule. Auf dem Programm stehen weiterhin die Aufwertung des Potsdamer Platzes, ein Wegweisersystem für die vielen sozialen und kulturellen Einrichtungen im Kiez und schließlich auch die Idee, ein Logo für den Stadtteil zu entwickeln, um damit das negative Image des Viertels zu überwinden.

Sodann hatten die Teilnehmer der Veranstaltung Gelegenheit, sich an aushängenden Projektplakaten eingehender mit den Projekten vertraut zu machen und auf leeren Blättern spontan eigene Ideen einzubringen. Darunter beispielsweise der Vorschlag, die Wohnungen vom Schwedter Typ künftig mit Küchen- und WC-Fenstern zu versehen. Diese Bürgerbeteiligung wird in die Erarbeitung des Integrierten Entwicklungskonzepts des Brandenburgischen Viertels einfließen. Weitere Vorschläge brachte in der anschließenden Diskussion der frühere Ortsvorsteher Carsten Zinn ein. Es müsse »Feten geben, bei denen auch mal abgedanced werden kann«. Zinn kritisierte zudem die mangelnde Werbung für das Treffen und die ungünstige Uhrzeit für Alte und Berufstätige.

Anschließend ergriff Mirko Wolfgramm von den Zonenboys Eberswalde das Wort. Er bedauerte, daß die Aktivitäten seines Vereins, der seit mehr fast zehn Jahren im Viertel regelmäßig das »Völkerballturnier der Toleranz« veranstaltet, seitens der Stadtverwaltung bisher nicht zur Kenntnis genommen wurde. Weiteren Aktivitäten von Bürgerinnen und Bürgern, die außerhalb der bestehenden Förderstrukturen unternommen werden, gehe es ebenso.

Um mehr Wirksamkeit zu erreichen, sagte Mirko Wolfgramm, engagiere er sich seit einiger Zeit nicht nur in verschiedenen Bürgerinitiativen, sondern auch in der Partei Die PARTEI. Seit Frühjahr 2018 ist er der Vorsitzende des Eberswalder Ortsverbandes. Die PARTEI will mittels Satire auf bestehende Probleme hinweisen. »Ich bin mir allerdings keineswegs sicher«, so Mirko Wolfgramm, »inwieweit einige der heute vorgebrachten Vorschläge als Satire, oder doch vielmehr als schlechter Witz zu bezeichnen sind«. Konkret verwies er auf den Teilabriß und dem mit vielen Fördermitteln realisierten Umbau der einstigen Kita »Spatzennest« zum Vereinshaus, das »nun wieder zur Kita werden soll«.

Ihm fehle auch »in Gänze die Einsicht, wie man vor einigen Jahren eine Schule abreißen konnte, nur um jetzt Schüler in einem Bankgebäude zu beschulen und festzustellen, daß auch dieser Platz künftig nicht reichen« werde. Wohnungsunternehmen, die heute Wohnungen abreißen, sollten daran denken, daß »die Kita-Kinder von Heute, die Schüler von Morgen und die Mieter von Übermorgen sein werden«. Der Abriß sei »die destruktivste Form des Umbaus und garantiert keine Aufwertung des Viertels«.

Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger applaudierten, während sich Baudezernentin Anne Fellner zum Widerspruch genötigt sah. Sie polemisierte lautstark gegen Populismus und den Mißbrauch der Veranstaltung für Wahlkampf. Die nachfolgenden Redner, Irina Dessert vom Kontakt e.V. und Jörg Renell vom evang. Gemeindezentrum, folgten der Baudezernentin nicht. Letzterer gab laut dem Bericht der Lokalzeitung zu bedenken, »Konzepte, die vielleicht 2020 bis 2023 umgesetzt werden, bringen hier niemandem etwas.« Es müsse sofort etwas passieren.

Ob sich die Kritik auch in dem künftigen Integrierten Entwicklungskonzept für das Brandenburgische Viertel wiederfindet, wird man sehen. Es wäre auch zu hinterfragen, warum so viele aus dem Programm »Sozialen Stadt« geförderte Maßnahmen gescheitert sind: Pokerclub, Braune Piraten, Bürgerzeitung »WIR«, Gemeinschaftsgarten, Rentnerspielplatz Reki und wohl jetzt auch das Freizeitschiff? Möglicherweise werden die Ergebnisse der Kommunalwahlen im Mai darauf Einfluß haben, wie das Konzept im Viertel umgesetzt wird. Insofern war es vielleicht nicht das Schlechteste, diese Informationsveranstaltung auch für den »Wahlkampf zu mißbrauchen«.

30. Januar 2019




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