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Brauchen wir ein Sozialkaufhaus?

»Alternative Liste Eberswalde« (ALE) ist für den
Erhalt des »Speicher«-Sozialkaufhauses

maxe. Vor anderthalb Jahren, im September 2016, öffnete im Einkaufszentrum (EKZ) »Heidewald« in einem der schon lange leer stehenden Verkaufsläden der »Speicher – Lehr- und Lernbetrieb« seine Pforten. Der europäische Regionale Förderverein e.V. (eRFV) etablierte damit nach dem »Speicher« im Leibnizviertel das Sozialkaufhaus Nr. 2 in der Stadt Eberswalde. Die Stadtverwaltung hatte das ambitionierte Projekt damals aktiv begleitet.
Doch am 14. Februar lehnte der städtische Ausschuß für Soziales, Bildung, Kultur und Sport (ASBKS) einen Förderantrag für das Projekt »Speicher – Lehr- und Lernbetrieb« ab.

Das besondere am »Speicher« Nr. 2 ist das Konzept des Lehr- und Lernbetriebes. Auszubildende können hier ihr Wissen und Können eigenverantwortlich im Echtzeitbetrieb erproben. Die Auszubildenden erhalten hier die einzigartige Möglichkeit, sich selbst einen festen Arbeitsplatz zu schaffen. Sie verwerten noch gebrauchsfähige Möbel und Hausrat und retten sie somit vor der Vernichtung. Damit ergänzt der »Speicher« die Angebotspalette des »Heidewald« und wertet das EKZ auf. Zugleich wird einkommensschwachen und benachteiligten Einwohnern im Brandenburgischen Viertel die Möglichkeit des Nahkaufs von Möbeln und Hausrat ermöglicht.

Soweit, so gut. Im Mittelpunkt beider »Speicher«-Standorte sollte die Eigenerwirtschaftung der Kosten aus den laufenden Umsätzen ohne vorrangige Inanspruchnahme von Fördermitteln stehen. Der 2014 eröffnete »Speicher« Nr. 1 im Leibnizviertel arbeitete bereits nach etwa zwei Jahren weitgehend kostendeckend. Der Lehr- und Lernbetrieb im »Heidewald« erwirtschaftet seine laufenden Kosten noch nicht. Hauptgrund ist die im Vergleich zur Gesamtstadt deutlich geringere Kaufkraft der Menschen im Brandenburgischen Viertel. Dabei orientiert sich die monatliche Umsatzentwicklung stark an den Hartz-IV-Auszahlungsterminen. Es kann daher kaum erwartet werden, daß die Kostendeckung so schnell wie im Leibnizviertel erreicht wird, zumal die derzeitigen Festkosten nicht reduzierbar sind.

Der Betrieb des Lehr- und Lernkaufhauses benötigt somit Zuschüsse für die laufenden Kosten. Bereits im September 2017 hatte der eRFV einen Förderantrag für 7.500 Euro aus dem Programm zur »Förderung von sozialen Maßnahmen und Initiativen in der Stadt Eberswalde« gestellt. Am 14. Februar 2018 hatten die Mitglieder des ASBKS den Antrag zur Entscheidung auf dem Tisch. Laut Aussage der Verwaltung »entspricht der Förderantrag der Richtlinie zur kommunalen Förderung von sozialen Maßnahmen und Initiativen«.

»Der SPEICHER ist ein von der IHK anerkannter Ausbildungsbetrieb«, bestätigte Uwe Siegel vom eRFV die entsprechende Frage des Ausschußvorsitzenden Lutz Landmann (DIE SPD). Es stehe eine ausgebildete Lehrkraft zur Verfügung, die »die Jugendlichen als Verkäufer/in ausbildet, wobei auch Themen wie Logistik und Möbelkunde eine wichtige Rolle in der Ausbildung spielen«.

Von den drei Auszubildenden konnten zwei im Jahr 2017 ihre Ausbildung erfolgreich abschließen, einer wurde in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Bei der dritten Auszubildenden ruhte das Lehrverhältnis wegen einer Schwangerschaft. Ein Absolvent der Einstiegsqualifizierung begann im September 2017 seine Ausbildung im »Speicher«. Weitere Jugendliche begannen 2017 die Einstiegsqualifizierung, die bereits auch die Teilnahme am ersten Ausbildungsjahr in der Berufsschule beinhaltet.

Irene Kersten (DIE LINKE) sprach sich insgesamt positiv zum »Speicher« am Standort »Heidewald« aus. Sie »findet es gut, daß Lehrlinge dort ausgebildet werden«. Die Umsatzzahlen seien indes »bedenklich«.

Deutlich gegen »einen Möbelverkauf am Standort Heidewald« sprach sich Carsten Zinn (Fraktion »Unabhängiges Wählerbündnis Eberswalde«) aus. Er wünsche »sich den ursprünglich charakteristischen Zustand als Einkaufszentrum« zurück.

Die Wählergruppe »Alternative Liste Eberswalde«(ALE), die den früheren Ortsvorsteher des Brandenburgischen Viertels als ihren Kandidaten zur Kommunalwahl 2014 nominiert hatte, widerspricht hingegen dieser Auffassung. Angesichts der realen Situation im Ortsteil und des Leerstandes im EKZ »Heidewald« sei es völlig weltfremd, die Angebotspalette im »Heidewald« an jener der »Rathauspassage« im Stadtzentrum messen zu wollen. Die ALE werde sich für den Erhalt des »Speicher«-Sozialkaufhauses im EKZ »Heidewald« einsetzen, versicherte ALE-Sprecher Gerd Markmann.

(24. Februar 2018)


Weitere Artikel zum Thema »Heidewald«:
MAXE Nr. 4 vom Januar 2013 (pdf)
Aktivierung EKZ Heidewald
»Hilfe zur Selbsthilfe«
Kampf ums Klo im »Heidewald«
Neuer Anbieter im »Heidewald«?
Keine Kritik am »Sozialkaufhaus«




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