Erlebnisse mit Eberswalder Busfahrern:
Schwieriger Beruf - Wo sind die Helden des ĂPNV?
maxe. Die Busfahrer der Barnimer Waldstadt sind vorbildlich und rĂŒcksichtsvoll. Keinesfalls verpassen sie jemals die Erwiderung eines GruĂes eines vorbeifahrenden Kollegen, komme was da wolle. Wenn hingegen ein Busfahrgast in Not ist, sieht die Situation schon anders aus:
1. Fall:
Zahlreiche BusfahrgĂ€ste warten an der Haltestelle Frankfurter Allee auf den Nordender O-Bus, der um 9.20 Uhr pĂŒnktlich eintrifft. WĂ€hrend die FahrgĂ€ste einsteigen, entlĂ€dt sich im Bereich des WartehĂ€uschens eine gewaltsame Aggression eines jungen ostdeutschen Mannes gegen einen anderen, mit SchlĂ€gen ins Gesicht und Tritten in die Weichteile. Man traut sich nicht einzuschreiten, bittet jedoch den Busfahrer um Hilfe. Dieser entgegnet nur kalt: Das gehe ihn nichts an, das wĂ€re auĂerhalb. Und ĂŒberlĂ€Ăt das Opfer seinem Schicksal, indem er fortfĂ€hrt.
Gesetzt den Fall, man hĂ€tte den SchlĂ€ger zur Rede gestellt und ihn aufgefordert, seine Handlungen zu unterlassen - der Busfahrer hĂ€tte vor einem die TĂŒre geschlossen und wĂ€re abgefahren. Sieht so Sicherheit im Ăffentlichen Personennahverkehr aus?
2. Fall:
Ein junger Mann mit arabischem Hintergrund lĂ€uft erwartungsvoll und lĂ€chelnd aus etwas Entfernung zum O-Bus, der um 10.50 Uhr an der Specht-Haltestelle eintrifft. Der Busfahrer macht ihm die TĂŒr vor der Nase zu, wartet noch demonstrativ vier Sekunden bei geschlossener TĂŒr und fĂ€hrt dann los. Und der junge Mann musste drauĂen bleiben und hatte das Nachsehen. FĂŒr diesen Akt der Unmenschlichkeit gab es keinerlei Notwendigkeit. AuĂer den, die eigene Macht auszukosten.
Vorbildlich, rĂŒcksichtsvoll, in Not zur Hilfe eilend - so hĂ€tte man sich seine Busfahrer am Vortag der Deutschen Einheit gewĂŒnscht. Die RealitĂ€t sah leider anders aus.
(jg) - 2. Oktober 2018
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